Bald Gratis-Flugtickets durch Zusatzverkäufe?


19 Jul 2017 [11:54h]


Bald Gratis-Flugtickets durch Zusatzverkäufe?

Foto: Carstino Delmonte

  • Urlaub.digital

Nach der jüngsten Erhebung der Technologieplattform Car Trawler erwirtschaften Airlines mittlerweile bis zu 46 Prozent ihrer Umsätze jenseits des reinen Verkaufs von Flugtickets. Allein United Airlines erzielte zuletzt rund 6,2 Milliarden Dollar und liegt damit an der Spitze aller Fluglinien.

 

Palma – Sandwiches, Getränke, Gepäckaufgabe, zuerst einsteigen, Sitz mit Beinfreiheit und viele mehr. So verdienen Airlines mittlerweile ihr Geld. Der reine Verkauf von Tickets scheint in den Hintergrund zu treten. Die so genannten Ancillaries machen beispielsweise bei der Billigfluglinie Spirit 46 Prozent der Umsätze aus. Allerdings liegen die Umsätze bei dem europäischen Billigheimer aktuell noch bei „nur“ 27 Prozent.

Bei den Netzwerkcarriern werden die Umsätze über Vielfliegerprogramme erwirtschaftet. Sie machen etwa die Hälfte der Ancilliarie-Erlöse aus. Bei der amerikanischen Southwest-Airlines sogar etwa 80 Prozent.

United Airlines                        Jahresumsatz ca. 6.200.000.000 USD

Delta                                          Jahresumsatz ca.  5.200.000.000

American                                  Jahresumsatz ca.  4.900.000.000

Southwest                                 Jahresumsatz ca.  2.800.000.000

Air France/KLM                     Jahresumsatz ca.  2.100.000.000

Lufthansa                                 Jahresumsatz ca.  1.400.000.000

 

Billigflieger verdienen am meisten mit Zusatzerlösen. Dies liegt auf der Hand wenn die Tickets billig sind. Whizzair, Ryanair, Easyjet und Co. verdienen besonders durch den Bordverkauf, also Verpflegung, Parfums, Lotterielose aber auch mit Sitzplatzreservierungen, bevorzugtem Einsteigen oder Sitzplätzen mit mehr Beinfreiheit.

Spirit                                       Umsatz mit Ancillaries 46 Prozent

Frontier                                  Umsatz mit Ancillaries mit 42 Prozent

Allegiant                                 Umsatz mit Ancillaries mit 40  Prozent

Ryanair                                   Jahresumsatz ca.  2.000.000.000

Easyjet                                    Jahresumsatz ca.  1.400.000.000

 

Bei allen Carriern ist der Anteil der Zusatzverkäufe am Gesamtgeschäft in den vergangenen fünf Jahren nachhaltig gestiegen. Und die Airlines legen sich ins Zeug: Erst kürzlich wurde bekannt, dass Billigflieger Ryanair seinen Flugbegleitern massive Vorgaben macht und diese Konsequenzen zu befürchten haben wenn sie nicht genug verkaufen.

Außerdem wird das Geschäft mit Partnern weiter forciert. Die Mailadressen der Kunden werden genutzt, um ständig Sonderangebote und Partnerangebote wie Mietwagen, Reisen oder Hotels anzubieten. Auch Zeitungsabos und Kreditkarten gehören dazu.

Es scheint, also würde Ryanair-Chef Michael O’Leary mit seiner Prognose bald Recht bekommen. Der umtriebige Airline-Chef hatte als Zielmarke vorausgesagt, dass irgendwann einmal ein Flugticket gratis zu haben ist, der Gewinn dann allein durch Zusatzeinnahmen aus Ancillaries zustande kommt.

 

 

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